Marco Bliggensdorfer aka «Bligg

Bligg, du bist ein erfolgreicher Musiker/Produzent. Hast du von Beginn an diesen Karriere-Weg eingeschlagen oder hat- test du auch andere berufliche Ambitionen?

Als Jugendlicher wollte ich eigentlich Grafiker werden und habe alles auf diese Karte gesetzt. Das Schicksal hat mir damals aber einen Strich durch die Rechnung gemacht und so musste ich mich kurz vor Ende der Oberstufenschule für etwas handwerkliches entscheiden. So wurde aus mir ein gelernter Sanitär Installateur, der auch noch Jahre nach der Lehre auf diesem Beruf arbeitete. Da war meine musikalische Karriere bereits am laufen, aber finanziell reichte es trotzdem nicht um nur davon zu leben. Unter der Woche auf dem Bau. An Wochenenden auf kleinen Bühnen. Ich hatte nie eine Musiker-Karriere (besonders hierzulande) an- gestrebt, weil bekannt war/ist, dass dies nur sehr wenigen auch wirklich gelingt. Es war ein Hobby mit grosser Leidenschaft, welches sich erst im Laufe der Zeit zu meinem jetzigen Beruf transformierte.

Was hat dich motiviert, bei uns ein Schmuckstück fertigen zu lassen?

Das war ein grosser Schritt für mich, welcher auf einer langen Geschichte basiert. Ich bin ein absolut sparsamer Mensch. Wenn ich mir aber was leiste dann was richtiges.

Der Anhänger der Kette ist eine Art Vodoo-Puppe, die zu meinen Anfangszeiten mein Logo darstellte. Auf den ersten Alben von mir ist sie bereits zu sehen. Den Hauptauftritt hatte sie aber im Jahre 2005 als mein damaliges Mixtape „OkeyDokey 1“ auf den Markt kam. Was anfänglich nur ein Spass-Projekt war, wurde zu einem Meilenstein. Zumindest für die die interne Szene zur damaligen Zeit. Mit den Jahren hatte ich mich musikalisch geöffnet und weiter entwickelt. Ich arbeitete mit musikalischen Einflüssen die sich ausserhalb meiner Wurzel (der Rap-Musik) befanden.

Heute, 15 Jahre später veröffentliche ich den Nachfolger „Okey-Dokey 2“ (ab 24.04.20 überall im Handel). Ich gehe somit also zurück zu meinen Wurzeln. Dies wird sowohl für mich als Künstler, als auch für meine Fans der ersten Stunde eine emotionale Sache. Schliesslich mussten sie 15 Jahre warten (lacht). Wie es halt bei uns Menschen so üblich ist, lassen wir uns wichtige Stationen des Lebens verewigen: Sei es in From eines Names-Ketteli (Geburt), von Schmuck (Hochzeit), oder zu unserer letzten grossen Party (den Tod) in Form eines Grabsteins. Und genauso ist es mit meiner Kette. Sie steht für meine musikalische Historie und für dieses „Okey Dokey“-Projekt.

Hast du schon Mal in der Vergangenheit ein individuelles Schmuckstück fertigen lassen?

Ja. Ein Fan von mir brachte mir ein Geschenk auf eine meiner Tourneen. Es war ein Holz-Teller der mit Familienwappen in Bauernmalerei geschmückt war. Der Fan meinte es handle sich hier um das Wappen meines Familiennamen Bliggensdorfer. Kann ja jeder sagen, dachte ich und liess es eidgenössisch prüfen. Es stimmte. So habe ich mir von einem Goldschmied in Zürich einen Siegelring aus Weissgold mit dem besagten Familienwappen anfertigen lassen. Fun-Fact: Ich habe einen eigenen Schnaps kreiert. Den Tannenschnaps (www.tanneschnaps.ch). Auf der Innenseite der Etikette ist mein Familienwappen zu sehen. Das wussten bis zu diesem Interview nur ganz, ganz wenige (lacht).

Wie war für dich die Erfahrung während der Herstellung deines Unikates?

Anhänger aus Weissgold mit Diamanten

Spannend. Ich hatte eine ganz klare Vision der Kette. Sahak und sein Team haben mich von Beginn weg verstanden und mich laufend über den Entwicklungsstatus informiert. Ich dachte mir immer wieder: Eigentlich steht die Herstellung dieser Kette symbolisch für meine Karriere. Jedes Glied, jeder Stein, jeder Schliff ist unglaubliche Handarbeit mit viel Passion und Liebe zum Detail. Die ganzen kleinen Elemente ergeben am Schluss ein ganzes Grosses. Wie gesagt: Meine Karriere 😉

 

Auf der Rückseite des Anhängers sind zwei Namen graviert, wessen Namen sind das und gibt es einen bestimmten Grund dass du diese verewigt hast?
Ich wurde im Entstehungsprozess vom „OkeyDokey 2“ Album und der damit verbundenen Kette nochmals Vater einer Tochter. Auf der Rückseite des Anhängers sind nun die Namen meiner zwei Kinder eingraviert.

Du bist als Musiker sehr beschäftigt? Wie schaffst du dir deinen persönlichen Ausgleich?
Viele Erholungs-Inseln im Alltag einbauen. Sei es Fitness oder Spaziergänge mit den Kindern.

Du bist mittlerweile glücklicher Vater von zwei tollen Kindern. Wird es nicht auch an der Zeit zu Heiraten?
Das steht noch in den Sternen wie Passwörter (der braucht ein bisschen, lacht).

Welche 3 Gegenstände würdest du auf eine einsame Insel mitnehmen?
Ein Feuerzeug. Ein Schweizer Sackmesser und mein Handy.